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Neuraltherapie

Neuraltherapie ist eine Form der Regulationstherapie.

Zu diesen Therapieformen gehört neben der Neuraltherapie auch die Akupunktur, die Homöopathie, die Homotoxikologie, die Phytotherapie im weiteren Sinne auch Chiropraktik, Osteopathie und einige andere mehr. Bei all diesen Therapieformen steht das Anregen der körpereigenen Regulationsfähigkeit im Vordergrund.

 

Ein Körper ist ein in sich vernetztes System von komplexen Regelkreisen. Schon kleine Störungen dieser Regelkreise erfordern eine Korrektur, damit es nicht  über eine Kettenreaktion zu funktionellen Störungen kommt. In vielen Fällen kann der Organismus seine Selbstregulation so einsetzen, dass die Störung ohne weiterreichende Folgen für die Gesundheit bleibt. In manchen Fällen jedoch ist der Körper nicht in der Lage eine notwendige Korrektur auszuführen. Es kommt zu  Erkrankungen, Krankheitsbildern und Krankheitserscheinungen die nicht oder nur unzureichend diagnostizierbar sind. Nichts desto trotz sind diese existent und durchaus leiderzeugend.

 

Mit Hilfe der Neuraltherapie kann der Körper angeregt werden, seine eigenen Kräfte wieder zu mobilisieren und zu aktivieren.

Ein eingängliches Beispiel für das Aufschaukeln einer kleinen Irritation zu einem Leidzustand ist die durch ein Trauma ausgelöste minimale Fehlstellung zweier Wirbel zueinander. Diese Fehlstellung veranlasst den Körper durch muskulären Zug und Gegenzug diese Inkongruenz auszugleichen. Erreicht wird jedoch das Gegenteil. Die Wirbelflächen werden durch Muskelkontraktion in ihrer Fehlstellung fixiert und gegeneinander gepresst. Zusätzlich kommt es durch die Muskelkontraktur zu einem Druck auf benachbarte Gefäße und somit zu einer Minderdurchblutung. Das Gewebe wird unterernährt und verquillt. Nun werden schmerz-erzeugende Stoffe freigesetzt die zu einem latenten Schmerz führen. Dieser bewirkt wiederum eine weitere Erhöhung der Muskelspannung und die Einnahme einer unbewussten Schonhaltung. Es kommt zu einer vermehrten Freisetzung von schmerzerzeugenden Stoffen. Die Muskelspannung wird weiter erhöht, immer mehr Muskelgruppen werden in dieses Geschehen mit einbezogen. Die Schmerzschwelle wird überschritten und der Organismus nimmt eine aktive Schonhaltung ein, welche den Effekt noch verstärkt. Letztendlich kommt es durch den Druck der Muskulatur sogar zu Nervenwurzelreizzuständen, einer Pseudoradikulitis.

Einsatzmöglichkeiten

Die Domäne der Neuraltherapie stellt die Erkennung und Behandlung von Störfeldern dar. Sie ist jedoch nur dort sinnvoll, wo gestörte und keine zerstörten Strukturen vorliegen. Haupteinsatzgebiete liegen im Bereich therapieresistenter Schmerzbilder im Stütz- und Bewegungsapparat, funktioneller Störungen im Urogenitaltrakt, Behandlung von Störfeldern wie Narben, Analbeutel, Magen-Darm-Trakt, Ohren, Zähne etc.

Methodik

Die Neuraltherapie arbeitet mit dem Einsatz von Lokalanästhetika. Diese werden mit verschiedenen Injektionstechniken an die erforderlichen Körperstellen verbracht. Mögliche Injektionstechniken sind die Quaddelung(1), die Infiltration(2) und die Leitungsanästhesie (bekannt aus der Lahmheitsdiagnostik des Pferdes). Zudem ist es möglich durch direkten lokalanästhetischen Zugriff auch tiefer gelegene vegetative Zentren zu beeinflussen. Obwohl der Effekt der Injektion nur für die Dauer der Wirksamkeit des Lokalanästhetikums anhalten müsste, hält er um einiges länger an, wenn die richtigen Punkte erreicht wurden.
 

Ein weiterer positiver Nebeneffekt besteht in der Tatsache, dass durch den Einsatz der Neuraltherapie oftmals der Einsatz von den Organismus belastenden Medikamenten reduziert werden kann.

 

 

1 Ein geringes Wirkstoffdepot wird in die Haut injiziert. Dadurch wird neben der lokalen Schmerzausschaltung auch ein mechanischer Einfluss in Form von Druck auf den entsprechenden (Akupunktur)Punkt ausgeübt.

2 Hier wird an bestimmten Punkten des Körpers Anästhetikum in das Gewebe infiltriert.

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